Spaß am Ideen finden – Spaß am Schreiben
Nicht nur Autorinnen und Autoren, Journalistinnen und Journalisten fürchten sie: die Schreibblockade. Ein leeres Gehirn und ein baldiger Abgabetermin sind gute Zutaten für leichte Panik. Obwohl selbst die Profis unter den Schreibern wissen, dass es in so einer Situation das Beste wäre, locker zu lassen, versuchen sie sich trotzdem manchmal zu irgendeinem Output zu zwingen. Es ist wohl die Angst, dass sich dieses Mal die Blockade nicht einfach wieder lösen wird – wie die Male davor.
Dabei gibt es tolle Techniken, wie man den Ideenfluss wieder ins Laufen bringt. Auch wenn Schreiben nicht zu Ihren regelmäßigen Aufgaben gehört, lohnt es sich, sich mit ein paar davon vertraut zu machen. Denn Ideen brauchen wir immer – nicht nur, wenn wir etwas zu Papier bringen wollen. Probieren Sie es einfach mal aus. Es können die erstaunlichsten Dinge dabei herauskommen. Ideen finden
Kreieren Sie ein kreatives Selbstbild von sich
Vorab möchte ich alle ermutigen, die den Satz “ich kann nicht schreiben” in ihr Denken tätowiert haben. Wenn Sie das denken – und auch noch glauben – dann hat die Schreibblockade leichtes Spiel. Überlegen Sie, woher Sie diesen Satz haben. Aus der Schule? Von ein paar weniger geglückten Texten?
Natürlich gibt es Menschen, die mit der Sprache leichter umgehen, als andere. Aber mit den richtigen Techniken können Sie sich auf jeden Fall steigern und im besten Fall sogar Freude am Schreiben entwickeln. Es geht ja nicht darum, den nächsten Bestseller zu schreiben. Sie wollen vermutlich auch keinen Literaturpreis gewinnen. Also erstmal: Ansprüche anpassen. Nicht runterschrauben, das wäre ebenfalls widersinnig. Ein wenig Ehrgeiz darf schon sein.
Was meine ich mit ‘anpassen’? Ganz einfach: überlegen Sie sich, für wen und zu welchem Zweck Sie schreiben.
Um den Spaß am Schreiben wachzukitzeln, ist es sehr hilfreich, den enormen Ideenpool in Ihnen zu entdecken. Dazu haben sich schon viele Menschen Gedanken gemacht und Techniken entwickelt, die unser Gehirn quasi entfesseln. Wichtig ist: erstmal die Ideen sammeln. Denn beim Schreiben kommen sich linke und rechte Gehirnhälfte gerne in die Quere: während die rechte Gehirnhälfte versucht kreativ zu sein, kümmert sich die linke um Formalien wie Satzstruktur, Rechtschreibung und Textaufbau. Besser ist es, der rechten Gehirnhälfte Platz einzuräumen, völlig frei – ja, maßlos – zu sprudeln. Hat die rechte Gehirnhälfte ihre Arbeit erledigt, stört sie die linke später auch nicht bei deren Aufgabe. Ideen finden
3 Methoden für mehr kreative Ideen
Ich möchte hier ein paar weniger bekannte Kreativitätstechniken vorstellen. Klassiker wie Mindmap oder Clustern sind bewährte und gute Techniken, aber gerade bei kreativen Denkprozessen ist Abwechslung essentiell. (Programme für Mindmap oder Clustern gibt es schon kostenlos im Internet, z.B. hier.)
1. Schreibblockade überwinden mit Flow-Writing
Manchmal kommt es vor, dass selbst unsere liebste Technik nicht funktionieren mag. Dann brauchen Sie einen kleinen Extra-Schubs. Beim Flow Writing nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben 10 Minuten lang alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Wenn das “mir fällt nichts ein” ist – dann schreiben Sie das. Es geht darum, dass Sie die Schreibtätigkeit eine Zeitlang ausüben. Sie werden sehen, nach ein paar Minuten klopfen die ersten Ideen schon an. Ganz wichtig: achten Sie keinesfalls auf Rechtschreibung oder Grammatik. Keinesfalls dürfen Sie etwas nachträglich verbessern. Denn dann haben Sie Ihrer linken Gehirnhälfte erlaubt, der rechten ins Handwerk zu pfuschen. Es wird etwas dauern, bis Sie Ihre eigenen Begrenzungen nach und nach überschreiten. Ideen finden
2. Umkehrung
Das ist eine meiner Lieblingstechniken, denn die erlaubt uns wie Pippi Langstrumpf zu denken. Drehen Sie Ihre Aufgabenstellung um. Für diese Artikel könnte die Umkehrung z.B. lauten: “Wie verhindere ich neue Ideen?” “Wie kann ich meine Leser langweilen?” Vermutlich amüsiert Sie die absurde Vorstellung (und damit sind Sie in positiver Stimmung), außerdem nimmt die Umkehrung den Druck weg. Ideen finden
3. KaWa nach Vera F. Birkenbihl
Beim KaWa (Kreative analoge Wortassoziation) sammelt man ähnlich wie beim Clustern oder der Mindmap. Der Unterschied besteht in der Begrenzung. Das mag jetzt widersprüchlich klingen, aber vielen Menschen hilft ein Rahmen dabei, damit ihre Gedanken sich frei bewegen können. Beim KaWa benutzen Sie die Buchstaben Ihres Themas (also in meinem Fall: I D E E N F I N D E N, oder
K R E A T I V I T Ä T S T E C H N I K). Zu jedem dieser Buchstaben sammeln Sie nun einen Begriff. Danach denken Sie frei über diese Begriffe nach und sammeln weitere Assoziationen. Die Buchstaben sind dabei weniger eine Begrenzung, als eine Stütze. Ideen finden
Nach dem Sammeln
Für alle Techniken gilt: Setzten Sie sich ein Zeitlimit. Ich persönlich finde 15 Minuten ausreichend. Falls Sie denken, das reicht für Ihr Thema nicht, könnte ein Unterteilung in Unterthemen sinnvoll sein.
Wenn Sie genug Ideen gesammelt haben, bringt Sie der 6-Schritte-Fahrplan sicher bis zum fertigen Endtext. Ideen finden
Über den Autor Göran Askeljung
Prof. (op) Göran Askeljung – BcEE, ist Business Trainer bei askeljung.com und Geschäftsführer und Senior Trainer bei immediate effects. Seit 2016 ist Göran Askeljung auch Certified Facilitator und Associate von Consensus in NY, und leitet Consensus Austria und Germany. Als Professor of Practise (op) am Georgian School of Management (GSOM) leitet er das Institut für Sales and Negotiations. Er ist Vorstandsmitglied in der Schwedischen Handelskammer in Österreich und Mitglied des Beirats von Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF). Göran ist auch als Trainer, Coach und Consultant für Consensus Group (NY, US), The Forum Corporation (UK), eBda (Fr) undNapier Training Associates (UK) tätig. Er ist zertifiziert im Solution Selling® von der SPI University in USA. Seine Arbeit umfasste Tätigkeiten als Trainer und Coach für Produktivität, Verkauf, Vertriebsmanagement, Key-Account Management, Lösungsvertrieb, Verhandlungstaktik, Verhandlungsführung, Rhetorik und Präsentationen. Göran wurde 1967 in Schweden geboren und lebt seit 1990 in Wien. Er spricht fließend Deutsch, Englisch und Schwedisch. Lebenslauf und Werdegang: Oxford Encyclopedia | LinkedIn | XING
Hinterlassen Sie einen Kommentar